Donnerstag, 11. Oktober 2012

Wie auf einer Baustelle

Manchmal versteh ich mein eigenes Wort nicht. 

Manchmal kommts mir zu Hause so vor, als wären wir auf einer Baustelle. 

Nicht nur, weil ich über alles stolpere was so auf dem Boden liegt: Stapelbecher, Schnuller, Bilderbücher, Stofftiere, Autos (die sind besonders gefährlich), Feuchttücher, Windeln (saubere natürlich), Spielsachen, Spielsachen, Bausteine, Spielsachen und Spielsachen. Wer hat die alle gekauft? 

Nein! Auch, weil ich manchmal mein eigenes Wort nicht versteh, weil es nämlich sehr laut wird, manchmal. Nur manchmal, wirklich nicht oft, eigentlich ganz selten, wenn der Fridolin so laut brüllt, wie am Spieß brüllt, dass mein Trommelfell sich sehr bemühen muss, dass es nicht reißt, vor lauter Schwingungen. Und meine Nerven sich sehr bemühen, dass sie nicht reißen, ebenfalls vor lauter Schwingungen, aber den negativen, die da rüberkommen von dem brüllenden, sich windenden Fridolin. 

Eigentlich will ich den Fridolin ja nur anziehn, oder Windeln wechseln, manchmal will ich ihm was zu Essen geben, oder was zu Trinken. Tja und da brüllt er dann los, wird immer lauter und ich immer nervöser. Je nervöser ich werd um so lauter das Baby, und ja ich hab die Botschaft verstanden: Nicht anziehen, nicht wicklen und weder essen noch trinken. 

Manchmal sagt dann der Herr Rossi was zu mir, oder ich zu ihm, weil ich ihn um Hilfe bitte oder er mich, aber das hör ich dann auch nicht mehr und er hört es auch nicht, weil der Fridolin so laut brüllt, dass es eigentlich auf keine Kuhhaut mehr geht und wir beide, der Herr Rossi und ich, schon sehr nervös und unruhig werden.

Und dann hab ich mal in einem schlauen Buch gelesen, dass uns schreiende Babys in Stress versetzen und die schreienden Babys diesen Stress dann auch spüren. Ergo: sie schreien noch mehr, noch lauter, noch länger. Der Herr Rossi hat aus dem geschlossen, wenn er das Baby nicht schreien hört, dann kriegt er keinen Stress und wenn er keinen Stress kriegt, dann kann er sich besser um den Fridolin kümmern. 

Und dann hat er sich Ohropax gekauft. 

Ein gute Idee, das mit den Ohropax, das Problem war nur, die verschwinden so leicht und wenn man sie dann braucht, weil der Fridolin wieder brüllt, dann kriegt man wieder Stress, wegen dem Brüllen und weil man die Ohropax nicht findet und der Fridolin brüllt noch mehr, noch lauter, noch länger.

Und dann hat er sich einen Kompaktgehörschutz gekauft. 
So wie auf der Baustelle. 
Riesengroße, fette Ohren-vor-Lärm-Schützer.

Einen schönen Abend wünsch ich euch, 
schlaft durch und träumt süß von sauren Gurken und Rosenwasser, 
Frau Rossi


4 Kommentare:

  1. bin zum ersten Mal in diesem Blog und es gefällt mir ur, den neuesten Beitrag zu lesen. Es ist so gut geschrieben und so spannend! Auch, wenn es den einfachen Alltag betrifft. Der Alltag kann oft das Spannendste sein im Leben. Einen schönen Abend an Frau und Herrn Rossi und Frodo, und hoffentlich ohne Ohropax heute Nacht, LG Magdalena

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  2. Wie froh bin ich, dass ich kein brüllendes Kleinkind mehr hab!
    Das hilft dir jetzt nix, ich weiß eh.
    Aber wäs tät ich? Find ich doch Ohrenschützer so hässlich!

    Trost-Bussi!
    Sonja

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  3. Hm, ich fand immer, sowas hilft nix. Mütter hören das Schreien nicht nur mit den Ohren, sondern auch mit dem Bauch. Wenn ich toatal am Ende war, bin ich ins Schlafzimmer gegangen und hab klräftig vors Polsterbett getreten und das Bett verhauen... danach gings mir etwas besser, seufz. Mein Sohn hat seeeeeeeeeeeeeehr viel geschrien.....

    LG und Kopf hoch... zum Glück geht auch diese Phase vorbei...

    LG Beate

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  4. Schickes Design von deinem Blog!

    "werdet jetzt unsre fans jetzt sind wir neu!" http://www.faeshemaendy.blogspot.de/

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